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 Bulletin N° 24-25 en Allemand

Der Diener Gottes

Bruder Marcel Van C.SS.R.

(1928-1959)

Heft Nr. 24-25

herausgegeben vom Verein Vans Freunde

als Begleitschrift seines Seligsprechungsprozesses

Doppelausgabe Oktober 2001

Protokoll der Tagung in Vézelay

Leitartikel

Unser Treffen in Vézelay, an dem sich viele beteiligt haben, um Gott zu danken für das zehnjährige Bestehen des Vereins "Vans Freunde" und den ersten Jahrestag der Gründung von "Marcel Van Gebetskreisen" zu begehen, hat uns grosse Freude bereitet. Wir hatten Gelegenheit, die "Cité Marcel Van" in der Diözese von Metz kennen zu lernen, in der mehrere Vereine angesiedelt sind, wie die Missionare der Liebe Jesu (eine Organisation zur Finanzierung von Evangelisierungsprojekten) und die Gebetskreise Marcel Van.

 

Nachstehend finden Sie den Text der Vorträge der drei Redner, denen ich in unser aller Namen für ihre vortrefflichen Ausführungen danke.

Anne de Blaÿ

 

Echo des Treffens vom 12. August 2001

 

Nach dem Treffen von Vézelay haben sich "Vans Freunde" und die "Gebetskreise Marcel Van" in Kanada versammelt. An die vierzig Personen haben den Tag des 12. August in Saint-Augustin de-Desmaures, in der Nähe von Québec verbracht. Die Beteiligung von etwa zwanzig Kindern in Begleitung ihrer Eltern hat dieser Begegnung den Anschein eines Familientreffens verliehen. Mehrere Redemptoristen waren anwesend, u.a. Pater Michel Laliberté, ehemaliger Missionar in Vietnam, und Pater Laurent Boucher, der uns über seinen Bruder Antonio gesprochen hat. Dieses erste Treffen in Kanada stand unter dem Motto: "Der, den mein Herz liebt." Nach einer kurzen Vorstellung der Vereine hat der Redemptorist Jules Mineault uns in das Thema "Die Kirche als Braut Christi", auf Grund von Vans Schriften sowie von Auszügen aus der Bibel und Schriften von Johannes Paul II. eingeführt. Während die Erwachsenen der Konferenz ihre ganze Aufmerksamkeit schenkten und sich dann in kleinen Gruppen austauschten, tummelten sich die Kinder nach Herzenslust im Schwimmbad. Nach dem Mittagessen beantwortete Pater Mimeault unsere Fragen. Cyril Poncet, der neue Schatzmeister von "Vans Freunden" in Frankreich, gab Auskunft über die Tagung in Vézelay, an der er sowie Pater Mimeault teilgenommen hatten. Am späten Nachmittag stellte ein junger Künstler einen Zeichentrickfilm über Abschnitte aus Vans Leben vor, der mit Hilfe von vietnamesischen Modellen verwirklicht wurde. Die durchaus positive Reaktion seiner Zuschauer soll dem Künstler zur Ermutigung dienen, sein Vorhaben weiterzuverfolgen, im Vertrauen, dass sich eine Finanzierungsmöglichkeit finden wird.

 

Den ganzen Tag über fanden Gebetsstunden statt, die eingeleitet wurden durch ein meditatives Rosenkranzgebet. In Begleitung ihres Kindes stellte eine Mutter ein Rosenkranzgeheimnis vor; darauf folgte ein Wort von Van. Dann betete jemand den ersten Teil des "Gegrüsset seist du Maria" auf Französisch, Englisch, Sspanisch oder Vietnamesisch, während der zweite Teil gemeinsam auf Französisch gebetet wurde. In der Mittagsstunde wurde ein Tanz nach einem Gedicht der hl. Therese vom Kinde Jesu vorgeführt. Der Tag ging zu Ende mit einer Eucharistiefeier, während der die Liturgie des Wortes nach dem Verlauf eines Marcel Van - Gebetskreises gestaltet wurde. Während des ganzen Tages wurde auf Marcel Vans Schriften verwiesen, d.h. vor und nach der Konferenz, vor und nach der Vollversammlung und vor und nach der Eucharistiefeier. Jedesmal haben die Beteiligten ihre Stimme erhoben zum Dialog der Seele mit dem,"den mein Herz liebt".

Möge dieser Austausch gelingen!

Pater Mario Doyle, Redemptorist

Organisator des Treffens mit Marie-José und Michel Lasselin-Boulenger

Jesus als Kind im Herzen jeder Berufung
Pater François Daguet, Gemeinschaft Saint Jean
1957 in Paris geboren, trat François Daguet 1991 in die Gemeinschaft St. Jean ein. Er war Lehrbeauftragter für dogmatische Theologie in mehreren Niederlassungen der Gemeinschaft St. Jean sowie anderer Gemeinschaften. Zur Zeit bereitet er seinen Doktortitel in Theologie in Freiburg (Schweiz) vor. Er arbeitet an einer These über das göttliche Sein beim hl. Thomas von Aquin.

 

Von all den Eigenarten, die uns beim Gedanken an den kleinen Van ins Gedächtnis kommen, ist sein Geist der Kindheit zweifelsohne eine der beachtenswertesten. Gewiss, Van ist jung; wir haben direkte Zeugnisse von ihm bis zu seiner Festnahme im Alter von 27 Jahren (1955), während er mit 31 Jahren gestorben ist. Wir wollen aber nicht von seinem jugendlichen Alter im Zivilleben reden, sondern von seiner jugendlichen Gesinnung, v.a. in seiner Beziehung zu Christus, der Jungfrau Maria, der hl. Therese vom Kinde Jesu, d.h. von seinem jugendlichen christlichen Leben oder vielmehr von seinem Geist der göttlichen Kindlichkeit.

 

Unsere Jugend kann von unterschiedlicher Dauer sein. Das Kind, das wir einmal waren und das nie ganz verschwindet, können wir in uns unterdrücken oder auch im Erwachsenenalter weiterleben lassen. Vielleicht liegt das Geheimnis des Menschenlebens eben in diesem Kindsein. Georges Bernanos war sich dessen wohl bewusst, als er schrieb: "Auf mein Leben kommt es mir nicht an! Ich verlange bloss, dass es bis zuletzt dem Kind treu bleibt, das ich einst war". (Grands cimetières sous la lune). Er hatte verstanden, dass die Kindheit nicht wie die Jugend an ein Alter gebunden ist, sondern eine geistige Haltung ist, die jedes Menschenalter betrifft. Der betagte Schriftsteller, der den Puls der Welt fühlte, bejahte: "Das Herz der Welt schlägt noch immer. Dieses Herz ist die Kindheit" (Jeanne relapse et sainte), und er wusste wohl, dass dieses Herz am lebendigsten ist, wenn es mit Jesu Herz im Einklang schlägt.

 

Von diesem wie ein Kinderherz so zarten Geist der Kindheit hat Jesus uns zuerst gesprochen in Worten, deren Herausforderung wir allzuoft vergessen: "Da rief er ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte und sagte: Amen, das sage ich euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen. Wer so klein sein kann wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Grösste. Und wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf" (Mt 18,2-5). "Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten! Denn ich sage euch:Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht ihres himmlischen Vaters" (Mt 18,10).

 

Diesen Auszug hat die Kirche zum Fest der hl. Therese vom Kinde Jesu am 1. Oktober und dem Schutzengelfest am folgenden Tag ausgewählt. Im vergleichbaren Text seines Evangeliums fügt Markus hinzu: "Und er stellte ein Kind in ihre Mitte, nahm es in seine Arme und sagte zu ihnen..."(Mk 9,36). Bekanntlich sagte Jesus öfters in den Gesprächen zu Van: "Ich küsse dich immerzu und halte dich in meinen Armen" (Gespr. 236) Und die hl. Therese sagte zu ihm: "Weil du so schwach bist, ist der kleine Jesus fortwährend an deiner Seite und umarmt dich" ((Gespr. 614).

 

Das Matthäusevangelium überliefert uns auch den wohlbekannten Ausruf Jesu: "Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen. Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will" (Mt. 11, 25-27).

 

Das Lukasevangelium überliefert uns folgende Worte Jesu: "Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn Menschen wie ihnen gehört das Reich Gottes. Amen, das sage ich euch: Wer das Reich Gottes nicht so annimmt, wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen" (Lk 18, 16-17).

Diese Auszüge sind formelle Einladungen Jesu, den Geist der Kindheit anzunehmen:

- Es ist die Bedingung zum Eintritt in das Himmelreich;

- Es ist die Bedingung, schon hier auf Erden, zu den Geheimnissen des Reiches Gottes, zur Kenntnis des Vaters und des Sohnes und zur Einbeziehung in ihre Beziehung zueinander Zugang zu erhalten.

Auf diese Worte beruft sich Therese in ihrem Gedicht:"Ihr spielt zusammen mit den kleinen Engeln

Nahe dem Altar,

Und eure kindlichen Lieder, ihr lieblichen Scharen,

Entzücken den Himmel.

Der liebe Gott lehrt euch, wie Er die Rosen macht,

Die Vögel, die Winde.

Hienieden weiss kein Genie ebensoviele Dinge,

Kinder, wie ihr! "

Gedichte 44,6

 
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